Mit uns darf´s a bisserl mehr sein.
Vor ziemlich genau 6 Jahren haben wir Grüne einen Artikel zum gleichen Thema geschrieben und hätten ihn jetzt beinahe 1:1 übernommen – wären da nicht die 18 neuen Wohnungen im Rudolf-Diesel-Ring, die unsere Gemeinde 2019 fertiggestellt hat und in denen Menschen leben, die sich die „normalen“ Mieten nicht leisten können.
Herzlichen Dank an die Gemeinde für dieses großartige Engagement – es ist ein guter Anfang. Alle anderen in jüngster Zeit in Sauerlach entstandenen Wohnungen sind allerdings dem höherpreisigen Segment zuzuordnen. Damit haben gerade jene Einkommensschichten, die Wohnraum im unteren oder mittleren Preissegment benötigen, kaum eine Chance, hier zu leben.
Unser Ort bietet den Eindruck einer schönen heilen Welt, rundherum viel Grün und Dorfidylle pur. Die Nähe zu München und der Beiname „Tor zum Oberland“ tun ihr Übriges.
Eine trügerische Idylle – angesichts der 250 Menschen im Ort mit einem Lebensmittel-Berechtigungsschein (gemessen an der Sauerlacher Einwohnerzahl sind das drei Prozent!), Tendenz steigend – und angesichts der hier arbeitenden Menschen, denen die Mieten in unserer Gemeinde in den aktuellen Höhen einfach zu teuer sind. Diese Menschen sind die Stützen unserer Gesellschaft: sie erziehen unsere Kinder, arbeiten in Arztpraxen und pflegen unsere Senioren*innen; sie sind im Verkauf tätig, im Servicebereich oder als Reinigungskraft.
Gerne dürfen sie uns ihre Dienstleistungen erbringen, das Wohnen im Ort ist für sie allerdings nicht erschwinglich. Sie sind ausgegrenzt und gezwungen zu pendeln. Viele von ihnen würden gerne in Sauerlach wohnen, denn zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, bedeutet ein großes Stück Lebensqualität. Es ist gesund und spart Zeit und Kosten; zudem schonen kurze Wege unser ohnehin gebeuteltes Klima.
Günstigen Wohnraum brauchen auch unsere in Ausbildung befindlichen jungen Erwachsenen. Doch für viele ist es unerschwinglich, sich vom Elternhaus abzunabeln und trotzdem im Ort zu bleiben. Auch für unsere Rentnergeneration benötigen wir seniorengerechte, möglichst barrierefreie Wohnungen, um ihnen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten sozialen Umfeld zu ermöglichen.
Eine starke grüne Fraktion im Gemeinderat wird diese Herausforderungen annehmen und sich für die Schaffung alternativer Wohnmöglichkeiten einsetzen. Lösungsansätze hierfür sind Innenverdichtung, vereinfachte Genehmigung von nachhaltigen Tiny-House-Lösungen, Aufstockung von bestehenden Häusern, Förderung von Genossenschaftsbau, Personalwohnungsbau sowie Wohnungen für Senior*innen oder Mehrgenerationenhäuser.
Das „Höher, schneller, weiter“ der Mieten wird auf keinen Fall zu einer guten Lebensqualität für alle führen. Dies erreichen wir nur mit bezahlbarem Wohnraum für alle gesellschaftlichen Schichten.