Pop-up-Radwege für Sauerlach

An der Aufteilung des Verkehrsraumes in einem Ort lässt sich leicht ablesen, welche Bedeutung den einzelnen Verkehrsmitteln beigemessen wird.

Im einfachsten Fall teilen sich alle Verkehrsmittel die Straßen, ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß. In Ortschaften sind dann häufig auch Gehsteige zu finden, auf denen sich die Fußgänger bzw. Fußgängerinnen sicher bewegen können, während die Fahrräder auf der Straße weiterhin schutzlos den Autos ausgeliefert sind.

Viele Gemeinden haben nun schon die große Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel erkannt. Fahrradfahren schont die Umwelt, fördert die Gesundheit und entlastet die Straßen vom Autoverkehr. Was liegt also näher als den Fahrradverkehr zu fördern und möglichst attraktiv zu machen, unter anderem durch komfortable, gut ausgebaute Radwege entlang der Hauptverkehrswege. Wo Platz, Geld und guter Wille vorhanden ist, werden daher den Fahrradfahrern und Fahrradfahrerinnen eigene Radweg zur Verfügung gestellt.


Pop-up Radweg in Holzkirchen

Wo dies nicht möglich ist findet man in letzter Zeit immer häufiger sog. Popup Radwege. Dabei werden durch farbliche Markierung am Fahrbahnrand entsprechende Streifen festgelegt, auf denen Fahrräder Vorrang gegenüber dem Autoverkehr haben. Beispiele hierfür gibt es viele. Das Foto zeigt die Münchner Straße in Holzkirchen.


„Radweg“ in Sauerlach

Sauerlach geht einen anderen Weg: hier dürfen an vielen Stellen die Radfahrer und Radfahrerinnen die Straße verlassen und stattdessen den Gehsteig nutzen. Diesen müssen die Fußgänger und Fußgängerinnen nun mit den Radfahrern und Radfahrerinnen teilen. Konflikte sind vorprogrammiert.

„Radweg“ in Sauerlach


Popup-Radweg auch an allen wichtigen Durchgangsstraßen in Sauerlach, an denen es noch keine getrennten Radwege gibt, wären eine einfache und preisgünstige Maßnahme, das Radfahren sicherer und komfortabler zu machen. So könnte Sauerlach sein fahrradfreundliches Gesicht zeigen.

Fotos: © Toni Pfefferseder (CC BY 4.0)

 

 

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2 Kommentare

  1. Michael A.

    Der Satz „Sauerlach geht einen anderen Weg: hier werden an vielen Stellen die Radfahrer Radfahrerinnen von der Straße verbannt und auf den Gehsteig geschickt.“ erweckt den Eindruck, es sei Pflicht, an diesen Stellen die Straße zu verlassen und auf dem Fußweg zu radeln. Das ist nicht so.
    Nur die Zeichen 237,240,241 (Radweg, gemeinsamer Fuß/Radweg) verpflichten zur Nutzung. Der Fußweg mit „Fahrrad frei“ gestattet die optionale Nutzung, mit besonderer Rücksicht auf Fußgänger und Schrittgeschwindigkeit, was wenig praktikabel ist. Schon deshalb wäre es zu begrüßen, dem Holzkirchener Vorbild zu folgen.

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